Essen ist ein Bedürfnis – Genießen eine Kunst
Gutes aus Ostwestfalen…
Das ist gar kein echter Grieche. Wobei das Essen ziemlich original griechisch schmeckt und wirkliche Griechen mir versichern, Isas Griechisch sei akzentfrei. Zwei Cousins, Agim grillt seit über 20 Jahren in der Küche, während Isa im Restaurant serviert. Bei gutem Wetter auch draußen. Obwohl die kein Schnellrestaurant sind, zaubert die Küche in erstaunlich kurzer Zeit leckeres Essen auf den Tisch. Hier haben auch die Aushilfen Dauerarbeitsplätze, und viele Gäste kennen sie beim Namen. Der Außenbereich ist liebevoll mit Blumenkästen von der verkehrsberuhigten Hauptdurchgangsstraße des Paderborner Hafenviertels abgegrenzt, wo gelegentlich andere Leute ihren neuen Ferrari vorführen, aber auch Herrn Bronnenbergs Busse ihrer Linie treu bleiben.
Es gibt auch eine Seite im Netz mit der Speisekarte.
Finden Sie heraus, wo Isas Heimat ist. Fragen Sie ihn mal, wie viele Sprachen er spricht. Vielleicht wird er, wenn Zeit ist, ein bißchen von den interessanten Betriebsprüfungen erzählen. Von der Entstehungsgeschichte des Restaurants, das Teil der Paderborner „Pommes Connection“ war und bei dem er mal als Schwarzarbeiter in der Küche angefangen hat. Aber das ist mittlerweile verjährt …
Gute Wahl zum Kennenlernen sind diese Grillteller. Mit Suzuki – griechischer Motorradmarke – , Suflaki oder Gyros, nach dem unsere Bankkonten benannt sind, weil das Geld da auch zirkuliert. Vorsicht, die Mengen sind großzügig bemessen. Auch Kraftsportler kommen hier satt nach Hause. Wenn Sie Rentner sind wie ich, bestellen Sie lieber gleich einen Kinderteller.
Probieren Sie mal eine Lammhaxe. Das ist so eine Fleischportion, die man schaffen kann. Aus dem Backofen. Umwerfendes Aroma. Mehrere Beilagen denkbar, z.B. diese größeren griechischen Bohnen, oder „bamies“, das sind diese Okra-Dinger.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber meine Frau und ich sind so etwas vegetarischer geworden. Kann man da noch zum Griechen gehen? Man kann. Die machen nicht groß Reklame dafür auf der Speisekarte. Aber das vegetarische Angebot ist vielseitig. Kombinieren Sie einfach mehrere Vorspeisen zu einem Hauptgericht.
Ist so eine Tradition – man bekommt einen als Aperitif. Manchmal auch ungefragt, und wenn man mit dem Auto ist, dann paßt das manchmal nicht so gut. Besser also beim Bestellen sagen, ob man einen möchte oder nicht.
Wein gibt’s wie erwartet diesen gastronomischen, der von größeren Weinkonzernen in Zweiliterflaschen verkauft wird. Aber auch anderen, der dem Isa über Bekanntenkreise empfohlen wurde. Wenn man nicht aus Zorn, sondern aus gutem Gefühl einen trinken möchte, vielleicht eher den anderen nehmen.
Hieß früher schon so, als der jetzige Inhaber noch eine andere bekannte Paderborner Theke am Laufen hielt. Reza hat den Namen beibehalten. Er stammt aus dem Iran und heißt auch mit Vornamen wie der Pahlevi-Schah. Mit 16 ist er nach Deutschland gekommen. Allein – aber er hat sich durchgefragt. Er ist ein kommunikatives Genie, ein begnadeter Gesprächsfadenanknüpfer. Der Wirt spielt die Hauptrolle für den Erfolg eines Gastronomiebetriebs, das ist nichts Neues.
Daneben funktioniert die Küche gut. Die Gerichte sind mediterran, kreativ gekocht und lecker. Das hat Kevin gut in der Hand, obwohl man ihn selbst selten sieht. Wenn man ihm durchs Küchenfenster sagen will, es hätte geschmeckt, sollte man es auf Englisch tun oder in Kevins Muttersprache Shqip. Dann gibt’s ein Lächeln zurück.
Der Name Café ist durchaus berechtigt, weil es auch Kuchen gibt. Den kann man wirklich essen, würde der Westfale sagen. Auch ungewöhnliche, neue Kuchenrezepte gelangen manchmal aus dem Internet in die engere Wahl. Werden in der Küche selbst gebacken. Wobei die Rezepte vorher erst mal zuhause ausprobiert werden von einer überaus kritischen Spezialistin.
Dann gibt es noch dieses Studi-Förderprogramm. Wie viele andere Gastronomen leistet auch Reza kleine Beiträge zum Lebensunterhalt von Studierenden durch Vergabe von Minijobs. Dabei hat er eine gute Hand. Es gelang, ausschließlich aufmerksame, liebenswürdige Leute zu gewinnen. Bitte seien Sie nicht zu vorsichtig mit dem Trinkgeld.
Heimatseite gibt’s auch: https://café-central.de/
Eins von denen, die kein Lob brauchen, sondern schon vielen Leuten bekannt sind. Fred Gehring ist der Koch, und das kann er wirklich genauso gut wie das Aussuchen geeigneter Begleitmusik aus den 70er Jahren. Seine Frau Kathrin gewährleistet einen aufmerksamen, freundlichen Service – genau wie alle anderen Stammkräfte. Es handelt sich um eine sonst nirgendwo zu findende Kombination aus Bistro, Restaurant, Eisdiele und Sommer-Außengastronomie unter Benutzung der Supertram, einer alten Straßenbahn auf dem Siegfriedsplatz. Mit Innovation (von unten befüllte Biergläser) und Meerblick (an einem der Tische gibt’s ein Aquarium. Der Fisch heißt Fritz).
Am besten nicht mit dem Auto hinfahren, sondern mit der Straßenbahn. Wenn Sie in Bielefeld ins Theater gehen oder in die Oetkerhalle, ist das ja umsonst. Fahren Sie einfach nach einer Vorstellung da mal hin, trinken Sie erst mal bißchen was und gewinnen Sie einen eigenen Eindruck.
Die Haltestelle ist direkt vorne vor, nur unter Putz gelegt.
Das Komplizierte am Koch ist die Sache mit dem Wetter. Bei gutem ist keine Bewirtung in Restaurant oder Bistro, wohl aber in dieser Eisdiele, die von außen erreichbar ist. Man bekommt aber durchaus warmes Essen. Nur muß man das anhand des Angebots aussuchen, an der Straßenbahn bezahlen und kriegt dann so ein elektronisches Teil ausgehändigt, für das es im Deutschen bestimmt ein englisches Wort geben muß. Es rappelt, wenn das Essen abholbereit ist. Man geht zum Küchenfenster über die Straße und erhält im Austausch gegen die elektronische Klapperschlange seine Teller zum Genuß an den Biertischen auf dem Siggi.